Das Areal der Vogt AG befindet sich im nördlichen Bereich des Dorfes Oberdiessbach und grenzt an den Bachlauf der Chise. Das Gebiet umfasst 9'314 m2 Fläche. Das Umfeld ist geprägt von Gewerbegebieten, Wohnquartieren und einer Schulanlage. Gegen Norden öffnet sich das Gelände zu einer schmalen, unbebauten und vom Bach geprägten Landschaftskammer.
Die Innenentwicklung des Vogtareals ist eine Fallstudie des von der Kommission Raumplanung der RKBM gesteuerten Projektes «Innenentwicklung: Potenziale aktivieren». Die Aufgabe lag darin, das ganze Areal in seiner Bedeutung zu erfassen und dafür eine eigene, quartierspezifische Identität zu entwickeln, welche jedoch ortsbaulich mit der Umgebung verwoben ist.
Die vorgeschlagene städtebauliche Figur schafft ein robustes Rückgrat. Sie ist sowohl mit Flachdächern als auch mit Steildächern vorstellbar. Die erreichte Dichte ist aufgrund seiner zum Ort passenden städtebaulichen Typologie ortsverträglich: die Geschossigkeiten leiten sich aus den umgebenden Baukörpern ab und passen sich in die Topographie ein, der Schwarzplan zeigt massstäbliche Gebäudeabmessungen.
Wir glauben, dass verdichtetes Bauen im Dorf dazu verpflichtet, die besonderen ortsbaulichen Qualitäten zu erkennen, sich an diesen zu orientieren und an ihnen weiter zu bauen. Eine Angemessenheit der Bebauungs- und Freiraumstruktur wird gefordert, ein Mehrwert für alle ist gefragt. Die Innenentwicklungsstrategie des Vogtareals basiert auf dem zugrundeliegenden Bild der Dorfkernerweiterung. Das Konzept wird aus den typischen Oberdiessbacher Siedlungs- und Haustypologien und zugehörigen Freiräumen entwickelt und komponiert eine Abfolge von Wegen und Plätzen im Gebiet, die sowohl den «Genius loci» berücksichtigen als auch eine hohe Qualität schaffen.