Die Stammsiedlung der Baugenossenschaft Brunnenhof ist ein typisches Beispiel der «Zürcher Gartenstadt»: Eine preisgünstige Wohnsiedlung mit hoher Lebensqualität, die sich durch einen fliessenden und sorgfältig gestalteten Grünraum auszeichnet. Die Gebäude fügen sich harmonisch in die Topografie ein und der Freiraum wird als zusammenhängender Raum mit der Umgebung erlebt.
Weiterentwicklung der Gartenstadtzelle. Der Abriss der bestehenden Gebäude wird so weit wie möglich vermieden und die Identität der Brunnenhofsiedlung zusammen mit der Gestaltung des Geländes und dem charakteristischen Baumbestand wird behutsam weiterentwickelt. Durch punktuelle städtebauliche Eingriffe wird auf die spezifische städtebauliche und freiräumliche Situation reagiert und diese geklärt. Unterschiedliche Gebäude aus verschiedenen Epochen finden zueinander und ergänzen sich. Die Effizienz der neu entwickelten Baukörper an einigen Standorten ermöglicht gleichzeitig an anderen Standorten eine Wohnform mit geringerer Dichte.
Vielfalt und Überlagerung. Aus der Überlagerung von Nutzungen und Milieus der Natur- und Sozialräume entstehen unterschiedliche Orte, Zugehörigkeiten und Raumqualitäten. Diese Vielfalt der Räume, ihrer Ausprägungen und Qualitäten fördert die Identifikation mit und die Aneignung von Räumen. Diese Vielfalt erstreckt sich vom Aussenraum über offene, halbprivate vertikale Strukturen in den Gebäuden bis in die Wohnungen hinein. Die Vielfalt der Wohnungsgrundrisse bietet ebenso unterschiedlichen Lebensentwürfen und -phasen, Wünschen und Formen des Zusammenlebens ein Zuhause und erhält die Gartenstadt in ihrer Kontinuität, Struktur und ihrem Charakter.
Abgestufte Grade der Öffentlichkeit schafft Identität(en). Die Stammsiedlung Brunnenhof mit ihrem Siedlungsplatz und den ihn bedienenden und belebenden Nutzungen und Räumen ist mit dem Quartier und seinen Bewohner:innen verknüpft. Die grossen Gemeinschaftsräume Anger und Gemeinschaftsgarten Kiefernweg bilden zusammen mit Künzlistrasse und Hoffeld die Bühne, auf der sich das Leben der Stammsiedlung abspielt. In den Räumen zwischen den kompakten Wohnbauten ist man Teil von Nachbarschaften mit Sicht- und Klangbezügen. Und in den Gebäuden bieten die Erschliessungsplattformen Raum für hausspezifische Kontakt- und Begegnungsformen. Ein erster Kontakt mit der Welt und der Nachbarschaft vor der Wohnungstür am Morgen, ein Gruss, eine Frage, ein Prosit am Abend.
Modularität. Der Wunsch nach Diversität und die Notwendigkeit kostengünstigen Bauens führen zu einem System der Modularität in den neu errichteten Siedlungs- und Gebäudestrukturen. Durch die enge Verknüpfung von Aussen- und Innenraum, von Privatheit und durchfliessender Landschaft entsteht eine Vielfalt von Lebensräumen, Bezügen und Beziehungen. Modularität wird so eingesetzt, dass sie effizientes Bauen und natürliche Vielfalt verknüpft.