Entwicklung Migros Madretsch Biel

Madretsch hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Einst von Industrie und monotonen Bauten geprägt, führte der Niedergang der Industrie zur Umnutzung alter Fabriken in Wohn- und Arbeitsräume. Heute entsteht eine lebendige Mischung aus Alt und Neu mit unterschiedlichen Massstäben und architektonischen Ausdrucksformen.

Unser Quartierbaustein ergänzt das Zentrum von Madretsch und fügt sich stimmig in das bestehende Ensemble ein. Ein markantes Gebäude an der Ecke zur Friedstrasse dient als städtischer Orientierungspunkt, markiert das Ende des Kreuzplatzes und leitet den Übergang nach Biel ein. Die beiden Hauptgebäude fassen den Strassenraum, während im Innenhof kleinere Baukörper und Freiräume einen einladenden, hofartigen Raum schaffen. Der städtebauliche Ansatz greift das Prinzip der strassenbegleitenden Bebauung auf und berücksichtigt die besondere Lage des Quartierzentrums am Kreuzplatz.

Die drei Gebäude des Projektes übernehmen unterschiedliche Rollen im Quartier. Während das bestehende Haus Zion durch eine vertikale Staffelung neue Wohnformen ermöglicht, bildet das leicht zurückversetzte Haus Brügg mit einem öffentlich zugänglichen Erdgeschoss und Atelierflächen im Hof eine Schnittstelle zwischen Strasse und Innenbereich. Das Eckgebäude Haus Fried verbindet die verschiedenen Bereiche durch eine Kombination aus öffentlicher Erdgeschosszone, halböffentlicher Gartenebene und kompakten Wohnmöglichkeiten in den oberen Etagen. So entsteht eine kleinteilige, lebendige Struktur, die sich stimmig in den gewachsenen Kontext von Madretsch einfügt.

WettbewerbValentina Astudillo
Thomas Berger
Tania Garcia
Claudio Hollenstein
Antonia Immenkamp
Donat Senn
Linda Stössel
Laurids Trapp
Leander Walther
AuftraggeberAnlagestiftung der Migros-Pensionskasse
vertreten durch die Migros-Pensionskasse
ArchitekturGWJ Architektur
KooperationORT für Landschaft
Synaxis
Play-Time
VerfahrenProjektwettbewerb
SIA 416GF 11'000 m2
Unterschiedliche Räume schaffen und verbinden: Von der Vorzone an der Brüggstrasse für Gewerbe, über gemeinschaftliche Bereiche und grüne Oasen, bis hin zu kleinen Treffpunkten am Friedweg – hier findet jeder seinen Platz. Ob laut oder ruhig, offen oder in Nischen, grün oder gepflastert – die Räume sind vielfältig gestaltet.
Re-Use und nachhaltige Materialwahl: Die Tragstruktur von Haus Zion bleibt erhalten und wird mit modularen Elementen ergänzt. Fassadenteile finden als Sitz- und Bodenelemente im Assenbereich neue Nutzung. Bestehende Wände der Untergeschosse bleiben bestehen, was Ressourcen schont und die CO₂-Bilanz verbessert.
Mikroklima und soziale Integration durch grüne Freiräume: Der begrünte Innenhof mit klimaresistenten Pflanzen wie Amberbäumen und Magnolien kühlt die Bebauung und das Quartier. Die „Frid-Halle“ und halböffentliche Dachgärten bieten Begegnungsorte für Bewohner und Besucher, fördern soziale Interaktion und stärken die Integration ins Quartier Madretsch.