Madretsch hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Einst von Industrie und monotonen Bauten geprägt, führte der Niedergang der Industrie zur Umnutzung alter Fabriken in Wohn- und Arbeitsräume. Heute entsteht eine lebendige Mischung aus Alt und Neu mit unterschiedlichen Massstäben und architektonischen Ausdrucksformen.
Unser Quartierbaustein ergänzt das Zentrum von Madretsch und fügt sich stimmig in das bestehende Ensemble ein. Ein markantes Gebäude an der Ecke zur Friedstrasse dient als städtischer Orientierungspunkt, markiert das Ende des Kreuzplatzes und leitet den Übergang nach Biel ein. Die beiden Hauptgebäude fassen den Strassenraum, während im Innenhof kleinere Baukörper und Freiräume einen einladenden, hofartigen Raum schaffen. Der städtebauliche Ansatz greift das Prinzip der strassenbegleitenden Bebauung auf und berücksichtigt die besondere Lage des Quartierzentrums am Kreuzplatz.
Die drei Gebäude des Projektes übernehmen unterschiedliche Rollen im Quartier. Während das bestehende Haus Zion durch eine vertikale Staffelung neue Wohnformen ermöglicht, bildet das leicht zurückversetzte Haus Brügg mit einem öffentlich zugänglichen Erdgeschoss und Atelierflächen im Hof eine Schnittstelle zwischen Strasse und Innenbereich. Das Eckgebäude Haus Fried verbindet die verschiedenen Bereiche durch eine Kombination aus öffentlicher Erdgeschosszone, halböffentlicher Gartenebene und kompakten Wohnmöglichkeiten in den oberen Etagen. So entsteht eine kleinteilige, lebendige Struktur, die sich stimmig in den gewachsenen Kontext von Madretsch einfügt.