Moosbühl Moosseedorf

An der Moosbühlstrasse zeigt sich der Charakter der verstädterten Landschaft: Ein Geflecht aus Feldern mit vielfältigen Nutzungen, Bebauungsformen und topographischen Gegebenheiten. Diese Felder vereinen sowohl städtische als auch landschaftliche Qualitäten.

Uns hat die Struktur der durchlässigen Ränder in Moosseedorf inspiriert, wo zwischen den Strassen das Grün von Bäumen, Sträuchern und Hecken hervortritt. Ein dichtes Netz aus Wegen und Sichtachsen schafft dort Zusammenhalt. Unser Entwurf fügt sich in diesen Kontext ein und knüpft an die vorhandenen Strukturen an. Der Rentierpark, das freie Feld, bildet die offene Landschaft innerhalb der bebauten Felder. Zeilenbauten greifen in den Raum und schaffen Zwischenräume, in denen es intensiv grünt und blüht.

Die Freiräume sind klar differenziert und tragen jeweils eine eigene Identität. Sie lassen sich benennen: Quartierplatz, Foyers, grüne Finger. Der Quartierplatz bildet die Schwelle zwischen der neuen Siedlung und dem benachbarten Quartier im Westen. Er dient nicht nur als Begegnungsort, sondern auch als Orientierungspunkt für das gesamte Areal. Die Foyers, eingerahmt von den Baukörpern, schaffen gemeinschaftliche Übergangsbereiche, die eine einladende Atmosphäre bieten und sich gut in die Erschliessungsstruktur des Bühlwegs im Süden einfügen. Diese Foyers sind für alle zugänglich – egal ob zu Fuss, mit dem Fahrrad oder über angrenzende Wege.

Die grünen Finger sind ein zentrales Gestaltungselement der Freiräume. Sie sind weitläufig, begrünt und von Bäumen sowie luftigen Balkonen gesäumt. Diese Finger gliedern die Bebauung und bieten Rückzugsräume für die Bewohnenden.

StudienauftragDonat Senn
Antonia Immenkamp
Valentina Astudillo
Tania Garcia Tubio
Marco Cebulla
Linda Stoessel
Laurids Trapp
Leander Walther
Anna Müller
AuftraggeberGebäudeversicherung Bern (GVB), Arealentwicklung
Architektur/
Entwicklung
GWJ Architektur
KooperationORT AG für Landschaft
Synaxis
Play-Time
VerfahrenEinstufiger Studienauftrag im Einladungsverfahren
SIA 416 GF 37‘500 m2
Zusammen mit dem Rentierpark soll die neue Siedlung als „Vermittler in der Landschaft“ verstanden werden – ein soziokultureller und freiräumlicher Trittstein in der offenen Landschaftskammer zwischen dem Moossee und dem Landschaftsraum Sand. Vorgesehen ist eine maximal durchgrünte Zeilenlandschaft mit starkem Bezug zum Park, gegliedert durch den inneren Pfad mit grosszügigen grünen Siedlungslandschaften dazwischen, sowie dem Bühlweg, den Siedlungsfoyers und dem Quartierplatz als Entrées.
Die Siedlung steht für die Schaffung von nachhaltigen und integrativen Massnahmen, die eine enge Verbindung zwischen Mensch, Natur, Landschaftsraum und urbanem Raum fördern. Durch gezielte Eingriffe, wie die Förderung von Biodiversität, die Schaffung von Naturerlebnissen und die Integration grüner Infrastruktur, wird eine symbiotische Beziehung zwischen der natürlichen Umwelt und den Lebensräumen der Menschen angestrebt – für eine gesunde, lebendige und zukunftsfähige Siedlungslandschaft.
Das Projekt ist zukunftsorientiert gestaltet und kann sich flexibel an veränderte Bedürfnisse anpassen.
Ziel ist es, eine städtebauliche Struktur zu schaffen, die die schrittweise Herausbildung spezifischer Qualitäten ermöglicht und sich am Kontext des Areals orientiert. Der Planungsansatz reagiert auf bestehende Wegeverbindungen, klimatische Gegebenheiten sowie städtebauliche Rahmenbedingungen und passt sich flexibel an unterschiedliche Anforderungen an.