Der Standort Wiedlisbach ist aufgrund der Arealbeschaffenheit, der Grösse und der Lage für ein Dorf für Menschen mit Demenz prädestiniert. Um die Potentiale des Areals auszuloten wurde von GWJ Architektur ein interdisziplinäres Workshop-Verfahren vorgeschlagen. In Absprache mit den Auftraggebern und mit der Hilfe von Experten wurden komplexe Fragestellungen (z.B. Freiraum / Demenz etc.) sowie die technische Machbarkeit geklärt und das Projekt bis zur Baufreigabe begleitet. Dies führte zu einer Anlage mit vier gleichen Neubauten, integriert in die bestehende Weilerstruktur. Mit Ihrer Lage begrenzen sie in natürlicher Weise das Areal.
Die bestehenden Bauten, insbesondere das denkmalgeschützte Stöckli und das Wirtschaftsgebäude tragen zu einer dörflichen und vertrauenswürdigen Umgebung bei, welche den Bewohnerinnen und Bewohner ein sicheres Zuhause bietet. In diesem können sie sich in geschütztem Rahmen nach Möglichkeit selbständig und frei bewegen. Der Aussenraum bietet unterschiedliche Plätze, Sitzgelegenheiten und ein grosses Schachfeld, aber auch strassenähnliche Wege.
Ausserdem gibt es einen Marktplatz wo Platzkonzerte von örtlichen Musikgesellschaften stattfinden können, einen Friseur und einen kleinen Supermarkt. Das Café soll auch der Öffentlichkeit zustehen, beispielsweise für die Wanderer vom nahegelegenen Wanderweg, oder den Betreuerinnen und Betreuer der angrenzenden Kindertagesstätte. Alle Bewohnerinnen und Bewohner können sich in diesem grosszügig gestalteten Hof frei bewegen und ein Stück Normalität erfahren.
Jeder Neubau bietet Raum für vier Wohngemeinschaften à acht Personen. Die Neubauten sind bewusst zweistöckig gehalten, um die Wegführung einfach zu halten – keine mehrstöckigen Treppenhäuser, keine Lifte mit mehreren Haltestellen. Jede Wohngemeinschaft bietet acht Einzelzimmer gesäumt an einen Korridor, welcher ohne Sackgassen in den gemeinsamen Küchen- und Wohnbereich führt. So kann die grösstmögliche Autonomie der Bewohnerinnen und Bewohner gewährleistet werden.