Siedlung Felsenrain Zürich

Das neue Stadtstück schafft eine Hierarchie am Ort und ordnet Freiräume so, dass eine klare Zonierung und Adressbildung entsteht. Der «Grüne Korridor» ist verbindendes Element und vielseitiger Erschliessungs- und Begegnungsraum, der die gesamte Siedlung verbindet. An den Enden vermitteln Orte mit höherer Öffentlichkeit zum städtischen Umfeld. Das Neben- und Miteinander verschiedener sozialer Milieus, Altersgruppen und Nutzungen für Bewegung und Diversität ist Grundlage des Entwurfs.

Vielfältiges Wohnen im Felsenrain. Das Hochhaus bildet den Auftakt der Siedlung und schliesst das Areal zur Parkseite ab. Über dem Sockelgeschoss mit publikumsorientierten Nutzungen schreiben sich aussergewöhnliche Kleinwohnungen mit Ausblick ein. Die 5 bis 6 geschossigen Punktbauten in der Mitte reagieren auf die nachbarschaftlichen Gegebenheiten und ermöglichen ein «mehrseitiges Wohnen». In einer Balance von Enge und Weite entstehen unterschiedliche Aussenräume, wobei jede Wohnung Orientierung und Belichtung über zwei Seiten erhält. Das 10 geschossige Hohe Haus mit Pflegewohngruppen, Clusterwohnen und altersgerechten Kleinwohnungen bildet den Abschluss und das Gesicht im Westen.

Vertikale Nachbarschaft. Über gedeckte Vorbereiche gelangen die Bewohnenden in eine gemeinschaftliche Erschliessung. In den Punktbauten bildet ein grosszügiger Lichthof mit Treppe das Herzstück. Die Idee der «vertikalen Nachbarschaft» wird verstärkt mit den gemeinschaftlichen Waschküchen, die in Etagengemeinschaften genutzt werden und als unabdingbare Begegnungsräume einen ungezwungenen Austausch unter den Bewohnenden fördern. Im Hochhaus wie im Hohen Haus finden sich lineare Erschliessungen, die durch Nischenräumen für Wohnungseingänge und Aufenthaltsbereiche gegliedert sind. Auch hier bilden kleinere Einheiten eine nachbarschaftliche Gemeinschaft, die über eine mehrgeschossige Waschküche als informeller Begegnungsort miteinander in Kontakt tritt und über die Vertikale kommuniziert.

Flexibilität und Umnutzbarkeit. Die klare Grundrissstruktur mit den gleichen Raumkammern findet sich in allen drei Gebäudetypen. Die nutzungsneutralen Zimmer werden jeweils mit einer Raumeinheit des Essens/Wohnen und den Nasszellen- resp. Garderobeneinheiten ergänzt. Das einfache statische System und die modulare Bauweise mit hohem Vorfabrikationsgrad ermöglichen eine hohe Flexibilität im Grundriss.

Günstiger und guter Wohnraum für viele. Durch kompakte Volumen mit angehängten Balkonstrukturen und minimierten, unterirdischen Baukörpern wird die Flächeneffizienz maximiert. Das System punktet durch seine hohe Umnutzungs-Flexibilität als Skelettbau und gleichzeitig durch seine einfache und schnelle Montage, was zu einer hohen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit führt.

WettbewerbAitor Andueza
Valentina Astudillo
Thomas Berger
Marta Czarnecka
Alejandra Esteban
Bettina Gubler
Claudio Hollenstein
Antonia Immenkamp
Christian Lasser
Jan Palomo
Arif Sadek
Donat Senn
AuftraggeberStiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW)
Stiftung Familienwohnungen (SFW)
MandatGeneralplaner
FachplanerGWJ Architektur
ORT für Landschaft
Albprojekte
Holzbauingenieur Solubois
VerfahrenProjektwettbewerb im selektiven Verfahren 2024, 2. Rang
SIA 416Arealfläche 12‘005 m2
GFo 24‘756 m2
GVo 73‘525 m3
Weiteres228 Wohnungen
2 Pflegewohngruppen GFA à 12 Pflegezimmer
Doppelkindergarten, Quartiercafé, Büronutzung für Hauptstützpunkt Gebiet Nord (SAW) + Beratungsstelle Zürich im Alter (ZIA)
Das Neben- und Miteinander verschiedener sozialer Milieus, Altersgruppen und Nutzungen für Bewegung und Diversität ist Grundlage des Entwurfs.
Die bewusste Bildung von kleineren räumlichen Einheiten fördern die nachbarschaftliche Gemeinschaft.
Gemeinsam mit den direkt angrenzenden Bauten wird das zukünftige Projekt zu einem eigenständigen und verbindenden Lebensraum, der einerseits die urbane Qualität des Ortes stärkt, andererseits den grünen Charakter bewahrt.
Das einfache statische System und die modulare Bauweise mit hohem Vorfabrikationsgrad ermöglichen eine hohe Flexibilität.
Visuelle Bezüge lassen die Bewohner: innen der Pflegewohngruppen teilhaben am Alltag der Kindergärtler: innen. An den Wochenenden und kindergartenfreien Zeiten bietet der Demenzgarten aber viel Ruhe und Abwechslung für Bewohnende, Pflegende und besuchende Angehörige.
Überhohe, gemeinschaftliche Waschräume verbinden die Nachbarschaft über die Vertikale und ermöglichen als kommunikative, unabdingbare Begegnungsräume einen ungezwungenen Orte des Austausch.