Das Viererfeld besitzt auf Grund seiner bedeutsamen Historie wie auch seiner besonderen Topographie einen ganz herausragenden Wert für Bern. Die Weite und Ruhe bezieht sich heute zumeist auf die Ränder des Viererfeldes: Der Sport am Feierabend, der Weg zur Arbeit mit dem Velo oder der Spaziergang mit den Liebsten am Sonntag. Diese sollen auch in Zukunft bestehen bleiben.
In der Landschaftskammer wird städtisches Leben schrittweise geimpft, der Raum wird somit auf sein zukünftiges Treiben eingestimmt. Einschreiben in die Geschichte des Ortes, Identifikationspunkte generieren und eine Durchmischung von der ersten Bauphase an waren zentrale Themen bei der Entwicklung des Projektes.
Die Besiedlung des Viererfeldes ordnet sich der Freiflächenstruktur aus Ost-West- und Nord-Süd-Achsen unter und schafft so überschaubare Nachbarschaften von bebaubaren und freiräumlichen Bereichen.
Über die Verbindungsachsen sind alle Quartiere mit kurzen Wegen untereinander verbunden. Die verschiedenen Quartiere zeichnen sich durch eine hohe Mischung an unterschiedlichen Wohnformen aus. Zugleich haben die verschiedenen Quartiere auch unterschiedliche «Haltungen» zum wohnungsnahen Freiraum und den öffentlichen Grünräumen. In seiner Morphologie, Körnigkeit und Dichte orientieren sich die Bebauung im Norden wie im Süden am Bestand.
Im Norden, im Bereich der äusseren Enge, entsteht eine Fortentwicklung der bestehenden Siedlung rings um die alte Schule. Hier entsteht eine kompakte und robuste städtebauliche Struktur, die öffentliche Nutzungen im Erdgeschoss und private und gewerbliche Nutzungen in den oberen Geschossen vorsieht.
Zwischen den beiden Ost-West gerichtete Freiraumverbindungen entsteht eine eher offene Wohnbebauung, die sich viel stärker an der Landschaft und der Topographie des Ortes orientiert und mit ihr «spielt». Zusammenleben unterschiedlichen Alter und Segmente wird in Teilquartiere gefördert und gezielt. Zwischen den Eigentumswohnungen am östlichen Rand zur Engestrasse mit Ausblicken zur grosszügigen Baumalle und Genossenschaftliches Wohnen an den Wohnhöfen und Wohngasse wird Zusammenleben, Synergien und Austausch gefordert. Entlang der internen Wegeverbindung werden allgemeine Nutzungen wie Velowerkstatt, Nachbarschaftstreff und wohnungsnahe Arbeitsräume (Co-Working) für alle Quartierbewohner geschaffen.
Im Süden ergänzt ein Doppel-Stadtblock die Bebauung des Burgerspitals. Im Erdgeschossbereich zur Innen Enge sind kleinere Läden wie Bäckerei oder Eisdiele als Auftakt in das Quartier vorgesehen. Das Quartier im Mittelfeld orientiert sich in Masstab und Körnigkeit an der benachbarten Bebauung entlang des Engeriedwegs. Je nach Lage entwickeln sich drei bis fünf Geschosse: Zur Neubrückstrasse eher fünf Geschosse und im Bereich der Sichtachse des Studersteins nur drei Geschosse.